Erstes Kennenlernen mit Agios Nikolaos

Seit unserem ersten Besuch in Agios Nikolaos sind nun 25 Jahre vergangen. Fünfundzwanzig Jahre in denen meine Frau und ich in fast jedem Jahren „unsere“ Insel besuchten und in denen wir natürlich auch andere Städte und Regionen erkundeten. Aber immer wieder kehrten wir in diese kleine Stadt am Golf von Mirabello zurück. Wir haben Agios Nikolaos seine Sehenswürdigkeiten und seine Geschichten erfahren. So wurde die Stadt langsam zu unserer zweiten Heimat, mit der wir uns fest verbunden fühlen.

Was fasziniert uns an dieser Stadt? Die Stadt ist als Hauptstadt des Regierungsbezirkes Lasithi neben Heraklion, Chania und Rethymno eines der vier Verwaltungszentren der Insel ist. Es ist zum einen die Altstadt mit dem Voulisméni-See, dem Bodenlosen und mit all den anderen Sehenswürdigkeiten. Aber auch die Möglichkeiten zum Shopping in der Altstadt fasziniert den Besucher. Hier laden auch vielen kleinen Taverne und Kafenions zu einer Pause ein. Ebenso sind es die schönen Strände der Stadt mit den Möglichkeiten zum Wassersport, die Agios Nikolaos zu einem touristischen Anziehungspunkt der Insel machen.

Natürlich war Agios Nikolaos als Touristenmagnet auch Ausgangspunkt für viele Ausflüge. Diese führten uns zum Beispiel zur Hochebene von Lasithi mit der Zeushöhle, zum ältesten Olivenbaum in Kaouvusi, zur Felseninsel Spinalonga und zu den minoischen Palästen. Darüber hinaus bietet die unmittelbare Umgebung von Agios Nikolaos viele weitere touristische Anziehungspunkte. Dazu gehören unter anderem das kleine Bergdorf Kritsa, die Ausgrabungsstätte von Gournia, die Fischtavernen in Mochlos und beim Fischerdorf Vlichadia.

Agios Nikolaos – ein geschichtlicher Background

Vom geschichtlichen Hintergrund haben sicherlich etliche Orte auf Kreta mehr zu bieten als Agios. Erste Hinweise auf eine Besiedlung gehen bis in das 3. Jahrhundert vor der Zeitenwende zurück. Damals befand sich auf dem Hügel am heutigen Hafen die Siedlung Lato Kamera. Zu dieser Siedlung gehörte der Hafen, der als logistisches und militärisches Zentrum der großen dorischen Siedlung Lato Etra diente, die 10 km südlich unweit von Agios Nikolaos lag.

Venezianische Einflüsse

Die erste urkundliche Erwähnung von Agios Nikolaos geht auf den Beginn des 13. Jahrhunderts zurück. Dieses Ereignis fällt zusammen mit der Übernahme Kretas durch Venedig im Jahr 1204. Unmittelbar darauf im Jahr 1206, erbaute der aus dem Piemont stammende Freibeuter und Edelmann Enrico de Candia auf dem Hügel die Festung Mirabello. Den Namen hatte die Festung von der Bucht, an der sie erbaut worden war.

In dieser Zeit und in der Folgezeit hatten die Festung und der Hafen eine wichtige Schlüsselfunktion bei der Lagerung und der Verschiffung von Salz. Dieses wurde in den Salinen von Elounda gewonnen. Da die Venezianer in dieser Zeit das Salzmonopol im Mittelmeerraum besaßen,  nahmen die Bedeutung von Hafen und Festung zu.

Mehrfach wurde die Festung durch Erdbeben, so im Jahr 1303 und durch Piratenüberfälle zerstört. Aber immer wieder wurde sie neu aufgebaut. So konnte sich im Laufe der Zeit am Fuß der Festung und des Hügels durch Bebauungen die heutige Stadt Agios Nikolaos entwickeln.

Osmanische Besatzung

Im 17. Jahrhundert nach der Eroberung Kretas durch die Osmanen wurde die Festung endgültig zerstört. Zuvor war sie durch Verrat in die Hände der Türken gefallen. Während der Zeit der osmanischen Besatzung wurde die Stadt zunehmend entvölkert. Schließlich wurde die Stadt von der Bevölkerung ganz aufgegeben. Aber auch in dieser Zeit fungierte der kleine Hafen als Umschlagpunkt für den Export lokaler landwirtschaftlicher Produkte. Nach dem Ende der osmanischen Besatzung kehrten die Menschen in die Stadt zurück (1).

Noch heute ranken sich verschiedene Legenden um geheime Gewölbe und Gänge unter dem Hügel, auf dem einstmals die Festung stand. Als sicher gilt nur, dass Höhlen und Gänge im Mittelalter den Piraten als Lagerplätze für ihre Beute dienten. Aber nicht belegt ist, dass eine der Höhlen angeblich auch als Unterschlupf für den legendären Piraten Barbarossa diente. Auf die Figur dieses Piraten und sein verhängnisvolles Wirken für Kreta kommen wir noch zu sprechen.

Agios Nikolaos Entwicklung zum Touristenmagnet

In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts entwickelte sich Agios Nikolaos zu einem Vorreiter des Tourismus. Schneller als in anderen kretischen Städten wurde hier eine leistungsfähige touristische Infrastruktur auf einem hohen Niveau entwickelt. Eine Vielzahl von Hotels verschiedener Größen, Ausstattungen und Preisklassen sind ein Bestandteil dieser Infrastruktur. So ist die Stadt heute ein touristischer Anziehungspunkt für junge Urlauber, denen Bars und Discotheken viele Möglichkeiten zur Unterhaltung bieten. Aber auch für Familien mit Kindern und für ältere Urlauber bietet Agios Nikolaos viele Möglichkeiten zur Entspannung und Erholung.

In den Sommermonaten ist die Stadt ein Magnet für viele Besucher aus dem In- und Ausland. Aber niemals hatten wir den Eindruck, dass der Tourismus die Stadt und seine Bewohner überfordert.

Auch in der Saison findet man in den Straßen von Agios Nikolaos gemütliche Plätze zum VerweilenFoto HUB

Stadtrundgang

Für eine Erkundung von Agios Nikolaos brechen wir am ehemaligen Busbahnhof auf. Hier starteten einst die Linienbusse in die benachbarten Dörfer und Städte und nach Heraklion. Inzwischen erstreckt sich hier eine moderne Marina. Am Ende des Geländes der Marina beginnt ein kleiner und gut ausgebauter Fußweg. Dieser Weg führt unmittelbar am Ufer des Golfs von Mirabello bis zum Hafen von Agios Nikolaos.

Ein Strand mitten in der City

Nach einigen hundert Metern erreicht man eine kleine malerische Bucht mit einem Sandstrand unterhalb des Hügels. Dieser kleine Strand erfreut sich bei Einheimischen und Touristen großer Beliebtheit, nicht zuletzt wegen seiner zentralen Lage mitten im Zentrum der Stadt. An die Wände des Hügels schmiegen sich hübsche Häuser im typischen Inselstil. Das Ufer der kleinen Bucht säumen viele kleine verträumte Tavernen. Hier kann man einfach bei einem Ellinikos oder Café-Frape einen Moment verweilen und den malerischen Anblick genießen. Zum Mittagstisch und am Abend bieten die Tavernen viel kretische Spezialitäten und köstliche Weine an.

Einer der Strände in Agios Nikolaos Mitten in der City zwischen Marina und HafenFoto HUB

Der Hafen von Agios Nikolaos

Wir setzen unseren Weg fort und gelangen schließlich zum Hafen von Agios Nikolaos. Dem Hafen vorgelagert liegen zwei kleine Inseln, die als natürlicher Schutz des Hafens vor anrollenden Wellen dienen. Diese Inseln sind ein Reservat für die vom Aussterben bedrohten kretischen Wildziegen Kri-Kri. Aus diesem Grund ist das Betreten der Inseln auch nicht gestattet.

Der Hafen war noch vor wenigen Jahren den Fischerbooten, Ausflugsschiffen und den Fähren zu den anderen Inseln vorbehalten. Von hier aus fuhren Fähren bis zum Dodekanes und zu den Kykladen. Aber mittlerweile wurde der Hafen ausgebaut. Dadurch legen jetzt auch große Kreuzfahrtschiffe an. Die oberen Deckaufbauten dieser Schiffe überragen oftmals die Spitze des kleinen Hügels. Eine Entwicklung über die man trefflich streiten könnte.

Der kleine Hafen ist heute auch Anlaufpunkt für Kreuzfahrtschiffe und Heimathafen für AusflugsschiffeFoto HUB

Start für intersseante Ausflüge

Nach wie vor ist der Hafen aber auch Ausgangspunkt für verschiedene touristische Ausflüge. Das sind zum Beispiel täglich mehrfache Fahrten zur Felseninsel Spinalonga mit oder ohne Picknick an Bord. Bei einigen Touren hat man auch die Möglichkeit, ein erfrischendes Bad im Meer zu nehmen. Fahrten auf Nachbauten von historischen Segelschiffen oder auch ein Segeltörn auf dem Golf von Mirabello bilden weitere Angebote für Touristen.

Eine besondere Attraktion sind mittlerweile Fahrten, auf denen man die Unterwasserwelt im Golf von Mirabello bewundern kann. In einem speziellen Boot können die Passagiere in einem Raum unterhalb der Wasserlinie über große Panoramafenster die Fischwelt und die Wasserpflanzen bewundern.

Natürlich verteilen sich um das Hafenbecken eine Vielzahl von Tavernen, Bars, Kaffeestuben und Geschäften, wie Juweliere, Musikgeschäfte und Souvenirläden.

Der Voulisméni-See, der Bodenlose

Vom Hafen führt ein kleiner künstlicher Kanal zu einem der wichtigsten Besuchermagnete von Agios Nikolaos, zum See Voulisméni, einer der Sehenswürdigkeiten der Stadt. Der Kanal wurde Ausgang des 19. Jahrhunderts gebaut, damit die kleinen Fischerboote einen geschützten Hafen hatten. Auf der gegenüberliegenden Seite des Kanals ragen aus dem fast kreisrunden See hohe Felswände senkrecht empor. Der See wurde früher ob seiner Tiefe von 65 Metern „der Bodenlose“ genannt.

Der Voulisméni-See – ein TouristenmagnetFoto HUB

Eine Reihe von Mythen sind mit diesem See verbunden. So soll einstmals die Göttin Athene hier gebadet haben. Eine andere Geschichte berichtet davon, dass es von diesem See eine unterirdische Verbindung bis zu der Vulkaninsel Santorini gebe. Im Zweiten Weltkrieg sollen die deutschen Besatzer vor ihrem Abzug Panzer, Geschütze und Munition in dem See versenkt haben. Was an diesen Mythen Wahrheit ist, ist nicht geklärt. Auch Jacque Cousteau, der in diesem See getaucht ist, konnte nicht zur Klärung beitragen.

An Ostern, dem höchsten griechischen Feiertag, ist der See ein zentraler Platz für die Osterfeierlichkeiten. Dieses Fest wird meisten mit einem großen Feuerwerk und einem Programm auf der am nördlichen Seeufer gelegenen Freilichtbühne begangen. Die Freilichtbühne wird auch in den Sommermonaten für verschiedene Events genutzt.

Die Faszination, die von diesem kleinen See ausgeht, haben sich die Gastronomen der Stadt selbstredend zu Nutze gemacht. Sowohl auf der hafenseitigen Uferpromenade als auch auf den Oberseiten der Felsen haben sich viele kleine und größere Tavernen, Bars und Hotels angesiedelt.

Geschäftsstraßen im Wandel der Zeit

Ein weiterer Anziehungspunkt für Besucher sind die beiden Geschäftsstraßen, die vom Hafen aus parallel zum Platz des Elefterios Venizelos, dem zentralen Platz von Agios verlaufen. Auf den beiden Straßen, der Straße des 28. Oktober und der Roussou-Koundourou-Straße, wälzte sich in früheren Jahren der Autoverkehr von und nach Elounda hindurch.

Heute wird dieser Verkehr über eine neu gebaute Umgehungsstraße geleitet und die Straße des 28. Oktober ist eine reine Fußgängerzone geworden. Damit ist das Flanieren durch die Innenstadt heute wesentlich angenehmer. Auf beiden Straßen befinden sich viele Geschäfte, welche die Bedürfnisse der Touristen in allen Preisklassen befriedigen. Hier findet man ein breites Angebot von kretischen Kräutern, Olivenöl und Produkten daraus, interessanten Buchläden, Textilgeschäfte, die natürlich auf die Bedürfnisse eines Sommerurlaubes ausgerichtet sind, bis hin zu einfachen Souvenirläden. Fester Bestandteil dieser Shoppingmeilen sind aber auch Studios, die hochwertige Pelze anbieten und die insbesondere bei russischen Touristen sehr beliebt sind.

Ein besonderer Anziehungspunkt für uns ist auch immer wieder eine kleine Galerie in der unteren Hälfte der Straße des 28. Oktober. Hier fanden wir einige preiswerte Bilder und Stiche mit Motiven zur Insel, die nun unser Wohnzimmer schmücken.

Die Bienchen von Malia

Natürlich fehlen in diesen beiden Straßen auch die die Schmuckhändler und Goldschmiede nicht, die Waren in den verschiedenen Preisklassen anbieten. Ein Teil dieser Schmuckstücke sind an die minoische Geschichte und Kultur angelegt. Sie sind Nachbildungen alter minoischer Goldschmiedearbeiten. Dazu gehören auch die Bienchen von Malia.

Bienchen von Malia – Goldschmiedearbeit aus der minoischen Epoche 1800 – 1700 BC
ausgestellt im Achäologischen Museum von Heraklion
Foto HUB

Dieses wunderbare Gold-Schmuckstück stellt zwei Bienen dar, die dabei sind einen Honigtropfen in ihre Wabe zu legen. Sie halten die runde granulierte Wabe zwischen ihren Beinen und den Tropfen Honig in ihrem Mund. Auf ihren Köpfen befindet sich ein filigraner Käfig mit einer goldenen Perle.  Kleine Scheibe hängen an ihren Flügeln und den Stichen. Diese Arbeit ist ein wahrhaftes Meisterstück der Juwelierkunst, eine Kombination von granuliertem, filigranem und eingeschnittenem Dekor.

Die Entstehung des Werkes wird auf 1800 bis 1700 vor der Zeitenwende datiert. Gefunden wurde es bei Ausgrabungen eines minoischen Grabgebäudes ca. 500 m nördlich des Palastes von Mali.

Die Schönheit dieses kleinen Kunstwerkes hat uns veranlasst, eine Nachbildung bei einem der Goldschmiede in der Straße des 28. Oktober zu erwerben.

Der Venizelos-Platz – das Zentrum der Stadt

Wenn man den beiden Geschäftstrassen vom Hafen aus folgt, gelangt man direkt zum Platze des Elefterios Venizelos dem zentralen Platz der Stadt. Der Platz wurde nach dem gleichnamigen kretischen Politiker benannt. Dieser spielte eine bedeutende Rolle im Kampf gegen die osmanische Besatzung und war nach der Unabhängigkeit Griechenlands Premierminister. Wegen seiner besonderen Verdienste bei der Vereinigung Kretas mit Griechenland, wird er noch heute auf Kreta sehr verehrt.

Der Elefterios-Venizelos-Platz, ein zentraler Ort im Zentrum von Agios NikolaosFoto HUB

Rund um den Platz des Elefterios Venizelos haben sich auch eine Vielzahl kleiner Geschäfte, Eisbars und kleiner Tavernen angesiedelt.

„Unser“ Mini Market

Seitdem wir Agios besuchen, haben wir eine besondere Bindung zu einem kleinen Mini Market an der südöstlichen Seite des Platzes entwickelt.

Bei unseren ersten Besuchen wurde der Markt von der Inhaberin fast allein geführt. In der Urlaubssaison bedeutete dies damals, das Geschäft an sieben Tagen in der Woche zu öffnen. Auch nach 22:00 Uhr konnte man hier noch einkaufen. Im Verlauf der Jahre hat sich die Inhaberin immer mehr den Bedürfnissen des modernen Tourismus angepasst, ohne aber das typische Flair eines kretischen Händlers zu verlieren. Moderne Kühlmöbel und ein umfangreiches Sortiment an Lebensmitteln, stets frischem Obst und Gemüse sowie Waren des täglichen Bedarfs zeichnen das Geschäft heute aus.

„Unser“ traditioneller Händler in Agios Nikolaos – die freundlich gestalteten Auslagen lassen erkennen, mit welcher Liebe der Händler sein Geschäft betreibt. Foto HUB

In den Jahren der Krise hat es die mittlerweile älter gewordenen Inhaberin verstanden, ihr Geschäft durch die Stürme der Zeit zu bringen. Seit einigen Jahren hat der Sohn der Inhaberin das Geschäft übernommen. Seine Mutter schaut aber nach wie vor immer wieder nach dem Rechten.

Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir nach Agios kommen, dass sich dieser Händler weiter behauptet und der Konkurrenz der großen Ketten widersteht. Für uns gehören diese kleinen Händler, mit der Freundlichkeit und Herzlichkeit, die sie jedem Kunden entgegenbringen untrennbar zu Kreta. Wenn sie verschwinden würden, wäre auch ein Teil kretischer Kultur und Lebensweise unwiederbringlich verloren.

Die Agia Triada in Agios Nikolaos

Am süd-östlichen Ende des Venizelos Platzes befindet sich an der Einmündung der gleichnamigen Straße die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit. Hierbei handelt es sich um eine Kirche im Byzantinischen Stil. Sehenswert ist das Fresko über dem Hauptportal der Kirche. Aber auch im Innenraum der dreischiffigen Basilika finden sich viele schöne Wandmalereien. Die Kirche steht tagsüber für Besucher offen.

Kirche der heiligen Dreifaltigkeit – Agia TriadaFoto HUB

Der weitere Verlauf der Venizelos-Straße ist abschüssig und beherbergt ebenfalls eine Vielzahl von Geschäften. Am Ende der Straße gelangt man wieder zur Marina und hat einen schönen Rundgang absolviert.

Archäologische Kostbarkeiten

Geschichtlich interessierten Besuchern sei unbedingt auch ein Besuch im Archäologischen Museum von Agios Nikolaos empfohlen. Das Museum beherbergt in mehreren Sälen Ausgrabungen aus allen Etappen der minoischen Epoche. Auch Statuen und Gefäße aus der frühgeometrischen Epoche bis zur hellenistischen und römischen Zeit sind hier ausgestellt. Diese archäologischen Kostbarkeiten stammen aus dem Umland von Agios und von den Ausgrabungen des Palastes von Zakros, auf den wir später noch zu sprechen kommen.

Strände in Agios Nikolaos

Für Badespaß und Erfrischungen finden wir mehrere kleinere und größere Strände in Agios Nikolaos. Einige der schönsten Strände erreicht man von der Marina aus auf der Küstenstraße in südlicher Richtung. Zunächst passiert man hier das zentrale Sportzentrum von Agios mit seinen Tennisplätzen, dem Schwimmbad und einem Leichtathletikstadion. Unmittelbar an das Sportzentrum schließt sich ein ausgedehnter Sandstrand an, der eine Vielzahl von Sportarten anbietet, vom Minigolf bis hin zum Gleitflug hinter Mototorboten. Auf dem weiteren Weg kommt man am kleinen Ariadne Beach vorbei, einem kleinen Steinstrand unterhalb des großen Komplexes des Miramare Hotels. Direkt neben diesem Strand befinden sich zwei gut geführte und preiswerte Tavernen sowie ein gepflegter Mini Market. Nach weiteren 400 Metern liegt der lange Sandstrand des Almyros Beach vor uns. Die Besucher können auf ein sehr breites Angebot von Wassersportmöglichkeiten zurückgreifen. Ein Imbiss sorgt für das leibliche Wohl der Badegäste.

Badestrand Almyros Beach in Aghios NikolaosFoto HUB

Das Biotop am Almyros

In unmittelbarer Nachbarschaft des Strandes befindet sich ein 12 ha großes Küstenfeuchtgebiet, das von dem kleinen Fluss Almyros durchzogen wird. Der Almyros mündet im Bereich des Strandes in das Meer und erzeugt hier eine Brackwasserzone (Durchmischung von Salz- und Süßwasser). Das Biotop selbst ist überwiegend mit Schilfgürteln, Salzwiesen, Tamarisken und Binsen bewachsen. Es ist Heimat für eine Vielzahl verschiedener Tierarten, wie Amphibien, Reptilien, Säugetiere und einer großen Vielzahl verschiedener Vogelarten. Jedes Jahr im Frühjahr und im Herbst rasten hier die verschiedensten Arten von Zugvögeln auf ihrem Zug von Afrika nach Europa bzw. zurück.

Natürlich ranken sich auch um das Feuchtgebiet verschiedene Legenden und Mythen. Noch heute kursieren unter den Einheimischen Geschichten von Feen und Nymphen, die in den Quellen des Almyros nachts badeten und die auf verschiedene Art und Weise das Leben der Menschen beeinflussten. So sollen sie Menschen beschenkt und auf das Leben von jungen Unverheirateten Einfluss genommen haben. Bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts kamen die Frauen von Agios Nikolaos an die Mündung des Almyros und wuschen hier in einer Art Ritual ihre Wäsche zwischen Schilfgürteln und Eukalyptusbäumen. Oft verbrachten sie dabei den ganzen Tag an der Flussmündung, aßen und sangen gemeinsam.

Quellen:

(1) http://www.explorecrete.com/crete-east/Agios-Nikolaos.html

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